Politik
Klöckner: Union muss jetzt auch Rolle der FDP übernehmen
GDN -
Die CDU-Vizevorsitzende Julia Klöckner hat ihre Partei zu einem wirtschaftsfreundlicheren Kurs aufgefordert. In der neuen Regierungskoalition müsse die Union "auch Funktionen der FDP mit übernehmen", sagte Klöckner der "Welt am Sonntag".
"Wir müssen unseren Wirtschaftsflügel weiter stärken." Dazu gehöre, dass die Wirtschaftspolitiker der Union "Raum bekommen". Die ehemaligen Wähler der FDP bräuchten "eine institutionalisierte Heimat", stellte Klöckner fest und warnte: "Es wäre nicht gut, würde die AfD an die Stelle der FDP treten." Als Volkspartei müsse es die Union "aushalten, dass es unterschiedliche Flügel gibt", forderte die rheinland-pfälzische CDU-Vorsitzende. "Ich bin eine Anhängerin starker Flügel in der CDU, Debatten tun uns gut und schärfen die Positionen." Das werde "zu oft negativ als Streit abgetan", kritisierte Klöckner. "Wenn alle zur gleichen Zeit das Gleiche denken und sagen würden, wäre die Ruhe gefährlich." Die Bundeskanzlerin und Parteivorsitzende Angela Merkel sei "die personifizierte Stabilität und Mitte", so Klöckner. "Deshalb können die Flügel auch ruhig die Freiheit zum Diskurs haben." Klöckner rief zugleich FDP-Politiker auf, der Union beizutreten. "Ich freue mich über jeden, der unsere Inhalte teilt und sagt: Da will ich Mitglied werden", sagte Klöckner auf die Frage, ob die Union nur um FDP-Wähler oder auch um FDP-Politiker werbe. "An den Beitrittserklärungen soll es jedenfalls nicht liegen, von denen haben wir genug." Sie seien "sofort ausfüllbar".
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